Einnässen
Enuresis
Unter Enuresis oder nächtlicher Inkontinenz, versteht man das nächtliche Einnässen ab einem Alter von 5 Jahren. Vor allem Kinder sind von nächtlichem Einnässen betroffen. So nässt in etwa jedes zehnte Kind im Alter von 7 Jahren nachts das Bett ein.
Die Blasenkontrolle entwickelt sich bei diesen Kindern oft langsamer als durchschnittlich. Dies kann genetisch bedingt sein und tritt somit familiär auf. Oftmals erlangen betroffene Kinder mit etwas Unterstützung die Kontrolle über die Blasenentleerung. In eher seltenen Fällen kann das Einnässen ein Hinweis auf Störungen der Niere oder der Blase sein.
Neben Kindern können auch Erwachsene von nächtlicher Inkontinenz betroffen sein.
Bei sowohl Kindern als auch Erwachsenen gibt es psychische und psychosoziale Ursachen, die für das nächtliche Einnässen verantwortlich sein können. Sie führen auch oft dazu, dass Betroffene, die früher ihr Bett eingenässt haben, rückfällig werden können. Beispiele für solche Ursachen sind erhöhter Stress und Angstgefühle. Auch können einschneidende Erlebnisse wie Todesfälle, Verlusterlebnisse oder Umzüge Auslöser sein.
Therapie: Behandlung bei nächtlichem Einnässen
Sind Kinder betroffen, so sollten Eltern verstehen, dass Kinder nicht willkürlich nachts ihr Bett einnässen. Meist ist das für Kinder mit Scham und Schuldgefühlen verbunden. Dann kann es heilsam sein, dem Kind Mut zuzusprechen und ihr Selbstwertgefühl zu stärken.
In einer ärztlichen Untersuchung kann festgestellt werden, welche Ursachen für das nächtliche Einnässen verantwortlich sein könnten und um auszuschließen, dass organische Ursachen hieran beteiligt sind.
Als erste Wahl zur Behandlung kommt die Urotherapie zum Einsatz, deren Ziel es ist, die Kontrolle der Blasenentleerung zu verbessern und somit auch die Lebensqualität wieder zu steigern. Sie inkludiert standardmäßig konservative Maßnahmen wie die Anleitung und Dokumentation der Blasenentleerung (Miktionsverhalten), eine Anleitung des Ernährungs- und Trinkverhaltens sowie Information und Aufklärung über Enuresis.
Daneben gibt es auch medikamentöse Behandlungsoptionen.
Sind psychosoziale oder psychische Beschwerden mitverantwortlich, so kann eine psychotherapeutische Behandlung Abhilfe verschaffen.