Hypospadie
Unter einer Hypospadie versteht man eine Fehlbildung des männlichen äußeren Genitals, die von einer fehlerhaften Harnöffnung gekennzeichnet ist sowie einer Fehlbildung der Vorhaut und oftmals auch einer Krümmung des Penis. Es handelt sich hierbei um eine der häufigsten angeborenen Fehlbildungen.
Je nachdem wo die Harnröhrenöffnung liegt, unterscheidet man unterschiedliche Formen von Hypospadie. Meist befindet sich der Harnröhrenausgang nahe der Eichel, dann spricht man von einer distalen Hypospadie. Die Öffnung kann sich aber auch in der Mitte des Penis oder an der Peniswurzel befinden. In diesen Fällen spricht man von einer proximalen Hypospadie. Bei der proximalen Hypospadie ist oftmals auch eine Penisverkrümmung nach unten vorhanden. Ebenso ist eine auf der Unterseite unterentwickelte Vorhaut und ein Vorhautüberschuss auf der Oberseite Kennzeichen einer Hypospadie.
In einigen Fällen haben Kinder mit einer Hypospadie auch einen Hodenhochstand.
Therapie: So lässt sich eine Hypospadie behandeln
Nicht jede Hypospadie muss behandelt werden. Ist eine Therapie jedoch indiziert, so ist eine Operation die einzig mögliche Behandlungsmöglichkeit.
Heutige Operationsmethoden haben einen sehr guten Erfolg die Hypospadie zu korrigieren. Die Operation umfasst das Aufrichten des Penisschaftes, das Formen einer neuen Harnröhre sowie deren Positionierung in die Eichelspitze. Postoperativ wird in den meisten Fällen ein Bauchdeckenkatheter für 7 Tage gelegt. In dieser Zeit können sich die Kinder frei bewegen.
Das ideale Alter für den Eingriff ist zwischen dem 1. Und 2. Lebensjahr. In manchen Fällen ist vor der Operation eine Behandlung mit einer Testosteronsalbe notwendig. Diese macht die Penishaut elastischer und den Penis größer, um so den Eingriff zu erleichtern.